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Mit ihren endlosen Wüsten, riesigen Pyramiden und prächtigen Moscheen wirken die arabischen Länder des Orients wie aus einer anderen Welt. Doch nicht nur Natur und Bauwerke könnten dem westeuropäischen Lifestyle nicht ferner sein. Wo der Muezzin zum Gebet ruft und Händler um Teppiche und Tee feilschen, herrschen auch andere gesellschaftliche Regeln und Sitten.

Deshalb gilt: Vorsicht beim Besuch von Basar, Moschee & Co. Denn wer nicht gut informiert ist, kann hier ganz schnell den Unmut der Einheimischen auf sich ziehen. Oder noch schlimmer: Sich strafbar machen! Doch keine Sorge: Du brauchst keinen Flaschengeist, um dich korrekt zu verhalten. Wir zeigen dir Regeln und Gesetze, damit dein Urlaub im Orient zu genau dem Märchen wird, das du dir erhoffst.

Auf den Urlaub anstoßen? Alkohol in arabischen Ländern

Ein Wein zum Mittagessen oder der obligatorische Mojito beim Sonnenuntergang: Für viele gehören alkoholische Getränke bei einem entspannten Urlaub einfach dazu. Eines sei direkt vorweggenommen: Auch in muslimischen Ländern darfst du Alkohol konsumieren. Nur eben nicht überall.

Streng genommen verbietet der Koran Muslimen den Konsum von Alkohol. Aber: Die Handhabung des Rauschmittels ist von Land zu Land verschieden. Während zum Beispiel in der Türkei Alkohol nahezu überall getrunken werden darf, gelten auf der arabischen Halbinsel andere Regeln. Hier darfst du in der Öffentlichkeit weder Alkohol kaufen und konsumieren, noch betrunken sein. Auch die Einfuhr ist streng verboten.

Das heißt jedoch nicht, dass du auf dein kühles Bier verzichten musst. Denn die meisten Restaurants und Hotelbars sind gut bestückte Oasen für durstige Urlauber. In der Regel musst du jedoch nachweisen, dass du über 21 Jahre alt bist.

No-Go bauchfrei: Das passende Outfit im Orient-Urlaub

Eine Grundregel: In muslimischen Ländern solltest du stets Schultern und Knie bedeckt lassen. Auch bauchfreie Tops sind ein No-Go. Das gilt als respektlos gegenüber Religionsanhängern und -anhängerinnen.

Heißt das nun auch Baden in Jeans und T-Shirt? Nein, am Strand oder Hotelpool sind Bikini und Badehose natürlich okay. Nudisten dürfen sich jedoch nicht ausleben. Denn FKK ist auch am Wasser verboten.

Arabische Moscheen

Für Entdecker: Arabische Moscheen richtig besichtigen

Du möchtest tief in die orientalischen Kulturen eintauchen? Dann ist der Besuch einer Moschee Pflicht. Aber: Es gibt wie immer einiges zu beachten!

Die Gotteshäuser sind für Touristen in der Regel nur außerhalb der Gebetszeiten geöffnet. Wer sie besichtigt, muss sich am Eingang jedoch von seinen Schuhen verabschieden. Apropos Kleidung: Trage unbedingt eine lange Hose und ein langärmeliges Oberteil. Auch durchsichtige Klamotten sollten nicht deine erste Wahl für den Gotteshaus-Besuch in muslimischen Ländern darstellen. Denn unter Umständen wirst du auch damit nicht hineingelassen. In einer Moschee herrscht zudem eine ruhige Atmosphäre - ähnlich unseren deutschen Kirchen. Spreche also nur mit gedämpfter Lautstärke. Und: Präge dir die Szenerie gerne im Kopf ein, da Fotografieren in den meisten Fällen verboten ist.

Übrigens: Nicht nur in islamischen Gotteshäusern solltest du tunlichst keine Bilder knipsen. Wer Einheimische fotografieren möchte, sollte unbedingt vorher um Erlaubnis bitten! Besonders das Ablichten von Frauen ohne Einverständnis gilt als äußerst respektlos. Ein vorheriger Sicherheitscheck deines Wunschmotivs schützt dich in den Ländern des Orients auch vor größeren Problemen.

Vorsicht: Das Fotografieren von Polizisten oder Soldaten sowie von Flughäfen oder anderen militärischen und strategischen Einrichtungen ist streng verboten!

Ramadan

Orient-Erlebnis Spezial: Der Fastenmonat Ramadan

Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders fasten gläubige Muslime. Heißt konkret: In einem bestimmten Zeitraum irgendwann zwischen März und Juli ist Essen, Trinken und Rauchen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang absolut tabu. Auch nicht dem Islam angehörige Touristen sollten diese Tradition in der Öffentlichkeit einhalten. In manchen muslimischen Ländern gehört das zum guten Ton.

Auf der besonders arabischen Halbinsel werden Urlauber sogar immer wieder dafür bestraft, wenn sie sich auf der Straße beim Kaugummikauen erwischen lassen. Doch wenn dein Magen jetzt schon beim Lesen knurrt: Innerhalb deines Hotels oder Ferienhauses darfst du natürlich die orientalischen Köstlichkeiten auch tagsüber genießen. Stichwort Essen: Hast du einmal das Vergnügen mit Einheimischen zu speisen, benutze am Tisch bitte stets die rechte Hand. Auch wenn Linkshänder nun aufstöhnen werden: Die linke Hand gilt in muslimisch geprägten Ländern als „unrein". Wichtige Interaktionen wie die Übergabe eines Geschenks sollten also ebenfalls mit rechts durchgeführt werden. Außerdem wird beim islamischen Essen Fladenbrot anstelle von Besteck genutzt. Und es gilt: Ruhe am Tisch!

Als Paar im Orient urlauben? Das sollten man wissen

Es gibt sicherlich besser geeignete Destinationen als den Orient für Ihren Honeymoon-Trip. Die Gründe? In den arabischen Ländern ist beispielsweise der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit verpönt. Schon Händchenhalten ist ein No-Go. Dennoch kannst du in diesem Fall froh sein, verheiratet zu sein. Denn in selbigen Staaten ist das Zusammenleben unverheirateter Paare (zumindest formal-theoretisch) verboten. Doch keine Sorge: Es wurden bisher noch keine Nicht-Muslime aus diesem Grund verhaftet. Zudem gilt das eigene Hotel in dieser Sache auch als Rückzugsort. Trotzdem: Deine Liebe solltest du in der arabischen Öffentlichkeit dezent bis gar nicht ausleben.

Übrigens: In liberaleren Ländern wie der Türkei oder Marokko sind Liebesbekundungen dagegen nicht verboten. Und in touristischen Regionen durchaus auch oft zu sehen. Die hiesige Einstellung dazu geht jedoch in eine ähnliche Richtung. Hier gilt also: Tu, was du nicht lassen kannst – aber bitte dezent oder im Hotelzimmer.

Gleichgeschlechtliche Paare in der arabischen Kultur

Sexuelle Vielfalt gehört bei uns heute zum Alltag. Der Großteil der muslimisch geprägten orientalischen Staaten befindet sich diesbezüglich aber noch eher im Mittelalter. Insbesondere auf der arabischen Halbinsel können homosexuelle Handlungen sogar mit dem Tode bestraft werden. Und auch andere beliebte Urlaubsregionen, die in den gesetzlichen Händen des Islam liegen, stehen Schwulen und Lesben mitunter offen feindselig gegenüber. Oft werden sie zum Beispiel sogar wie in Marokko strafrechtlich verfolgt.

Wer homosexuell ist und trotzdem in den Orient reisen möchte, sollte das also möglichst ohne Partner oder Partnerin tun. Und den Austausch von Zärtlichkeiten mit Menschen des gleichen Geschlechts auf jeden Fall vermeiden.

Orient

Der Orient: Teils intolerant – aber auch wunderschön!

Die Länder des Orients wirken nicht nur wie eine andere Welt, sie sind es oft auch. Zwar sind die vorherrschenden Gesetze und gesellschaftlichen Regeln meilenweit entfernt von denen des Westens. Dennoch: Die meisten Einheimischen sind über die Maßen gastfreundlich und offenherzig. Einzige Voraussetzung: Du verhältst dich der dortigen Kultur angemessen. Wer diesbezüglich gut vorbereitet ist, dem sei nur noch Eines gesagt: Lass dich verzaubern von den Ländern aus 1001 Nacht!


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