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Fliegen mit Hund Fliegen mit Hund
 

Fliegen mit Behinderung

Eine Flugreise ist trotz der einhergehenden Vorfreude auch immer mit viel Stress und Planung verbunden. Gerade für Menschen mit Handicap kann das Fliegen eine besonders große Herausforderung darstellen. Unzureichende Barrierefreiheit, lange Wege an Flughäfen und die Notwendigkeit, spezielle Bedürfnisse im Voraus zu kommunizieren, machen einen Flug oft komplizierter. Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Viele Flughäfen und Airlines haben ihre Services verbessert und bieten nun barrierefreie Zugänge, spezialisierte Hilfeleistungen für Passagiere mit Betreuungsbedarf und geschultes Personal an. Trotz dieser Fortschritte besteht aber weiterhin Verbesserungsbedarf, um das Flugerlebnis für Menschen mit Behinderung während der gesamten Reise so angenehm wie möglich zu gestalten.

Leider kursieren im Internet auch viele falsche Informationen über die tatsächlichen Leistungen der Fluggesellschaften. Daher haben wir bei den Airlines selbst nachgehakt, um verlässliche und aktuelle Informationen zu sammeln. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich richtig auf deinen nächsten Flug vorbereiten kannst und worauf du achten solltest, damit deine Reise reibungslos verläuft.

Vorbereitung ist das A und O

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um deine Flugreise so stressfrei wie möglich zu gestalten. In den folgenden Abschnitten erklären wir dir, was du vor deinem Flug beachten solltest und welche Maßnahmen dir am Flughafen bzw. im Flugzeug helfen können. Mit diesen Tipps bist du bestens für deinen nächsten Urlaub gerüstet und kannst dich entspannt zurücklehnen.

Vor dem Flug

Vor deinem Abflugtag ist es ratsam, die Airline frühzeitig über deine Bedürfnisse zu informieren, damit sie einen Assistenzdienst organisieren kann, der dir während deiner Flugreise zur Seite steht. Viele Fluggesellschaften und Flughäfen bieten diese spezielle Assistenz an und unterstützen dich gerne. Diese Serviceleistung ist in der Regel kostenlos. Stelle außerdem sicher, dass du alle wichtigen Dokumente griffbereit hast, wie z. B. deinen Behindertenausweis. Falls du Medizin oder verschreibungspflichtige Medikamente mitnehmen musst, informiere dich im Vorfeld über die geltenden Bestimmungen, damit du an der Sicherheitskontrolle oder bei der Einreise in dein Zielland für alle Eventualitäten gewappnet bist.

Am Flughafen

An einem Flughafen geht es oft hektisch zu, aber dank der barrierefreien Eingänge und Check-in-Schalter, die oft gut ausgeschildert sind, kannst du große Menschenmassen vermeiden. Außerdem haben Fluggäste mit eingeschränkter Mobilität bei der Sicherheitskontrolle häufig Vorrang. Falls du medizinische Geräte oder Hilfsmittel mit dir führst, informiere das Sicherheitspersonal darüber, um den Prozess zu beschleunigen und Probleme zu vermeiden.

Viele Flughäfen sind zudem mit barrierefreien Lounges ausgestattet, die eine ruhige Umgebung und bequeme Sitzmöglichkeiten bieten, was gerade für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder chronischen Erkrankungen von Vorteil ist.

Im Flugzeug

Im Flugzeug angekommen, gibt es auch hier ein paar Dinge, die du beachten solltest. Wähle bei Langstreckenflügen einen Sitzplatz in der Nähe der Toilette, um dir lange Wege zu ersparen. Auch ein Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit ist ratsam, solange sich dieser nicht an einem Notausgang befindet, da Passagiere mit Mobilitätseinschränkungen aus Sicherheitsgründen dort nicht sitzen dürfen. Zudem bist du in der Regel dazu berechtigt, die Flugzeugkabine früher zu boarden. Nutze diese Gelegenheit, um dich in Ruhe zu setzen und dein Handgepäck zu verstauen. Informiere die Flugbegleiter über deine Bedürfnisse. Sie sind geschult darin, dir ein barrierefreies Reisen zu ermöglichen und helfen dir gerne weiter – sei es beim Verstauen von Gepäck, bei der Nutzung der Bordtoilette oder bei anderen Anliegen.

Beim Aussteigen und Umsteigen

Gerade beim Aus- und Umsteigen kann es manchmal etwas chaotisch zugehen, aber auch hier gibt es Lösungen. Wenn du zuvor einen Rollstuhl oder Begleitdienst angefragt hast, sollte am Zielflughafen direkt am Eingang des Flugzeugs eine Begleitperson auf dich warten. Sprich dies im Voraus mit dem Boden- bzw. Bordpersonal ab, um auf Nummer sicher zu gehen. Plane zudem ausreichend Zeit für einen Umstieg ein, besonders an großen Flughäfen, wo die Wege lang sein können. Die Erfahrung zeigt, dass gut informierte und vorbereitete Reisende deutlich entspannter umsteigen können. Informiere also das Bodenpersonal über deine Bedürfnisse, damit sie dir gezielt helfen können.

Beschwerden und Probleme

Solltest du während deiner Reise auf Probleme stoßen, ist es wichtig zu wissen, an wen du dich wenden kannst. Deine erste Anlaufstelle ist immer die Fluggesellschaft. Sie sind verpflichtet, dir zu helfen und Lösungen zu finden. In vielen Ländern gibt es zudem Schlichtungsstellen, die bei Streitigkeiten zwischen Reisenden und Fluggesellschaften vermitteln. Zögere nicht, diese in Anspruch zu nehmen, falls nötig. Viele Flughäfen und Airlines haben außerdem Feedback-Formulare. Nutze diese, um deine Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge zu teilen.

Wann ist Fliegen mit Behinderung möglich?

Das Fliegen mit Behinderung ist grundsätzlich möglich, solange du bestimmte Punkte beachtest, um die Unterstützung zu erhalten, die du benötigst. Insbesondere die individuelle Mobilitätseinschränkung sowie dein allgemeiner Gesundheitszustand spielen hierbei eine wichtige Rolle. Denn je nach Art und Schwere der Einschränkung gibt es unterschiedliche Services, die dir das Fliegen erleichtern können.

In den folgenden Abschnitten werden wir die rechtlichen Grundlagen, verschiedene Mobilitätsgrade und spezielle Regelungen erläutern.

Die verschiedenen Mobilitätsgrade

Wenn du mit einer Mobilitätseinschränkung reist, ist es wichtig, den richtigen Mobilitätsgrad anzugeben, damit deine Fluggesellschaft die notwendige Unterstützung organisieren kann. Die folgende Tabelle hilft dir, den Grad deiner Einschränkung selbst zu bestimmen und sicherzustellen, dass du während deiner Reise die benötigte Hilfe erhältst.

Mobilitätsgrad Erläuterung
WCHR (Wheelchair Ramp) Dieser Mobilitätsgrad ist für Fluggäste gedacht, die kurze Strecken zu Fuß zurücklegen und auch Treppen steigen können, jedoch Unterstützung auf längeren Wegen benötigen. Ein Rollstuhl wird hier primär zur Überbrückung größerer Distanzen am Flughafen genutzt, beispielsweise vom Check-in bis zum Gate.
WCHS (Wheelchair Steps) Diese Bezeichnung trifft auf dich zu, wenn du kurze Strecken gehen kannst, aber Schwierigkeiten hast, Treppen zu steigen. Du benötigst Unterstützung am Flughafen und beim Ein- und Aussteigen vom Flugzeug, insbesondere wenn Treppen überwunden werden müssen.
WCHC (Wheelchair Cabin Seat) Fluggäste, die sich nicht selbstständig fortbewegen können und auf einen Rollstuhl angewiesen sind. In diesem Fall benötigst du durchgehend Unterstützung – sowohl am Boden als auch im Flugzeug.
BLND Diese Einstufung richtet sich an Fluggäste, die blind sind oder unter einer ausgeprägten Sehbehinderung leiden. Das Personal am Flughafen und im Flugzeug hilft dir, dich zu orientieren und stellt sicher, dass du alle wichtigen Informationen erhältst.
DEAF Dieser Mobilitätsgrad bezieht sich auf Fluggäste, die gehörlos oder schwerhörig sind. Das Personal sorgt dafür, dass du durch geeignete Kommunikationsmittel alle wichtigen Informationen erhältst.
BLND-DEAF Wenn du sowohl eine Seh- als auch eine Hörbehinderung hast, erhältst du einen umfassenden Betreuungsservice. Dieser Service ermöglicht ein barrierefreies Fliegen trotz doppelter Einschränkung.
DPNA (Passagiere mit geistiger Behinderung) Fluggäste mit kognitiven Behinderungen bzw. geistigen Beeinträchtigungen erhalten entsprechende Unterstützung. Dazu zählen auch Menschen mit leichten Demenzerkrankungen, die alleine reisen.

Anmeldung deines Mobilitätsgrades

Damit deine Fluggesellschaft die erforderlichen Vorkehrungen treffen kann, solltest du deinen Mobilitätsgrad frühzeitig – bzw. spätestens 48 Stunden vor Abflug – angeben. Dies ermöglicht es dem Bodenpersonal, sich optimal auf deine Ankunft vorzubereiten und sicherzustellen, dass du die notwendigen Mobilitätshilfen erhältst.

Nach deiner Ankunft am Flughafen begibst du dich am besten direkt zum Check-in-Schalter deiner Fluggesellschaft. Dort wird die weitere Betreuung durch das Service-Center bis zum Abflug organisiert. Sollte deine Einschränkung nicht auf den ersten Blick erkennbar sein, ist es wichtig, das Personal darauf aufmerksam zu machen. So stellst du sicher, dass deine individuellen Bedürfnisse während der gesamten Reise berücksichtigt werden.

Rechtliche Grundlagen

Das Recht auf barrierefreies Reisen wird in der Europäischen Union durch die Verordnung (EG) Nr. 1107/2006 geregelt. Diese Richtlinie schützt deine Fluggastrechte als Mensch mit Handicap. Sie garantiert dir den Zugang zu Flügen ohne zusätzliche Kosten und verpflichtet die Airlines dazu, dir Unterstützung anzubieten – sei es im Flughafenbereich, beim Boarding, während des Fluges oder beim Verlassen des Flugzeugs.

Des Weiteren wird vorausgesetzt, dass Fluggesellschaften der Beförderungspflicht von Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität Folge leisten, sofern keine berechtigten Sicherheitsbedenken bestehen (Artikel 3). Dies schließt ein, dass dir auch die Mitnahme von Hilfsmitteln wie einem eigenen Rollstuhl und Sauerstoffflaschen ermöglicht werden muss, wenn du auf diese angewiesen bist und sie den geltenden Sicherheitsbestimmungen entsprechen.

Wo sitzen Menschen mit Handicap im Flugzeug?

Die Sitzplatzwahl im Flugzeug ist ein entscheidender Faktor für einen angenehmen Flug. Menschen mit Handicap sitzen in der Regel in Bereichen, die leicht zugänglich und in der Nähe der Bordtoilette sind. Diese Sitze befinden sich für gewöhnlich im vorderen Teil des Flugzeugs und abseits der Notausgänge, da Menschen mit eingeschränkter Mobilität aus Sicherheitsgründen dort nicht sitzen dürfen.

Wenn du einen Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit bevorzugst, solltest du dies bei der Buchung angeben. Manche Airlines bieten gegen Aufpreis spezielle Sitze mit extra Platz an, was besonders auf Langstreckenflügen angenehm ist. Informiere dich also am besten direkt bei der Airline, welche Optionen dir zur Auswahl stehen, um lange Wege im Flugzeug zu vermeiden und entspannt fliegen zu können.

Kann man mit Schwerbehindertenausweis fliegen?

Ja, du kannst problemlos mit einem Schwerbehindertenausweis fliegen. Der Ausweis dient lediglich dazu, deinen Mobilitätsgrad und die damit verbundenen Bedürfnisse nachzuweisen. Er kann dir auch dabei helfen, bestimmte Vergünstigungen oder Vorteile zu erhalten, beispielsweise beim Check-in, bei der Sitzplatzwahl oder beim Zugang zu speziellen Services. Manche Fluggesellschaften gestatten auch das Mitführen von zusätzlichem Gepäck.

Wichtig ist, dass du den Schwerbehindertenausweis immer griffbereit hast, um deine Rechte geltend machen zu können. Der Ausweis selbst stellt kein Hindernis für das Fliegen dar, sondern kann dir vielmehr helfen, spezielle Unterstützung von der Airline oder am Flughafen zu erhalten. Beachte jedoch, dass du den Assistenzbedarf rechtzeitig anmelden musst, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Pflichten der Fluggesellschaft

Menschen mit Behinderung haben das Recht darauf, barrierefrei reisen zu können, und die Fluggesellschaften sind verpflichtet, bestimmte Unterstützungsdienste anzubieten. Diese Verpflichtungen basieren auf der Verordnung (EG) Nr. 1107/2006, die die Rechte von Passagieren mit eingeschränkter Mobilität in der Europäischen Union regelt. Sie ermöglicht das Fliegen mit Behinderung mit Lufthansa, Eurowings und Co., da jede Fluggesellschaft spezielle Dienstleistungen anbieten muss, die Passagieren mit Handicap helfen sollen, sicher und komfortabel zu reisen. Hier ist eine Übersicht über die Leistungen verschiedener Airlines:

Airline Leistungen für Passagiere mit Einschränkungen Reisen mit Assistenzhund/Blindenhund
British Airways
  • Assistenz und Begleitung auf dem Weg zum und vom Flugzeug
  • Assistenz beim Treppensteigen
  • Transport von Rollstühlen und Mobilitätshilfen
  • Assistenz beim Weg zwischen Sitzplatz und Bordtoilette
Ja
Condor
  • Rollstuhl-Service bis zum Flugsteig, zur Flugzeugtür bzw. zum Flugzeugsitz
  • Begleitung auf dem Weg zum Sitzplatz
  • Unterstützung auf dem Weg zur Bordtoilette
  • Hilfe beim Tragen des Handgepäcks
  • Unterstützung an Bord für Passagiere mit Seh- oder Hörbehinderung
  • Bordrollstuhl (in allen Flugzeugen)
  • Fliegen mit Behindertenausweis ist auch bei Condor möglich
  • Hinweis: Diese Leistungen gelten nur für Flüge mit einer DE-Flugnummer. Bei allen anderen Flügen musst du die ausführende Fluggesellschaft kontaktieren.
Ja
Emirates
  • Hilfe für hörgeschädigte & sehbehinderte Fluggäste (bei der Buchung, am Flughafen, an Bord und bei der Bordunterhaltung)
  • Mobilitätshilfe & Priorität beim Einsteigen
  • Assistenz für Fluggäste mit einer geistigen oder entwicklungsbedingten Behinderung
  • Fliegen mit PAP- oder CPAP-Geräten, Ventilatoren und Beatmungsgeräten
  • Fliegen mit einer Begleitperson oder medizinischem Beistand
  • Mitarbeiter:innen zur Aufnahme von Beschwerden
Ja
Etihad Airways
  • Reisen mit Begleitperson
  • Mitnahme medizinischer Geräte wie Mobilitäts-/Gehhilfen, Rollstühle (auch mit Nassbatterien) und Hilfsmittel
  • Barrierefreie Toiletten
  • Kostenlose Sitzplatzwahl bei Autismus, Down-Syndrom, Fragiles-X-Syndrom (FXS) und Zerebralparese
  • Bordrollstuhl & Liegendtransport
  • Nichtdiskriminierungsvorschrift der USA
Ja
Eurowings
  • Hilfe beim Ein- und Aussteigen, auf dem Vorfeld und der Flugzeugtreppe
  • Begleitung bis zum Sitzplatz
  • Transport von Rollstühlen
  • Services für Personen mit Sehbehinderung oder Hörschädigung
  • Unterstützung für Flugreisende mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen
  • Reisen mit Begleitperson
Ja
KLM
  • Mobilitäts-Assistenz
  • Liegendtransport
  • Sauerstoff-Hilfe: Von KLM bereitgestellter Sauerstoff (gegen eine Gebühr) oder Mitnahme des eigenen Sauerstoffs
  • Sunflower Lanyard für Menschen mit nicht offensichtlich erkennbaren Einschränkungen wie Autismus, Demenz (Vergesslichkeit), Angststörungen, Sprachschwierigkeiten, Leseschwierigkeiten und Sehschwierigkeiten
Ja
Lufthansa
  • Rollstuhlservice
  • Sehbehinderte Passagiere erhalten eine spezielle Sicherheitseinweisung, separate Einweisung bei Verspätungen, Begleitung am Flughafen und Hilfe bei den Speisen (durch Öffnen der Packung und Beschreibung des Essens)
  • Hörgeschädigte Passagiere erhalten eine spezielle Sicherheitseinweisung, separate Einweisung bei Verspätungen und Filme mit deutschen/englischen Untertiteln
  • Fliegen mit Behindertenausweis ist auch bei Lufthansa möglich
Ja
Singapore Airlines
  • Begleitung durch das „Meet and Assist"-Team vom Check-in bis zum Boarding
  • Begleitung bei der Ankunft am Zielort von der Landung bis zur Ankunftshalle
  • Bordrollstühle (in allen größeren Flugzeugen)
  • Sehbehinderte Passagiere erhalten eine spezielle Sicherheitseinweisung und Hilfe bei den Speisen (durch Öffnen der Packung und Beschreibung des Essens)
  • Hörgeschädigte Passagiere können die Sicherheitseinweisung per Video in Geb��rdensprache ansehen
Ja
Turkish Airlines
  • Rollstuhlservice
  • Mitnahme medizinischer Geräte
  • Vorrang bei Check-in, Passkontrolle und beim Boarding
  • Sunflower Lanyard für Menschen mit nicht offensichtlich erkennbaren Einschränkungen wie Autismus, Demenz (Vergesslichkeit), Angststörungen, Sprachschwierigkeiten, Leseschwierigkeiten und Sehschwierigkeiten
  • Hinweis: Die Airline bietet eine Ermäßigung von 20 Prozent auf Inlandsflüge und 25 Prozent auf internationale Flüge an, wenn du über einen Schwerbehindertenausweis sowie ein Miles&Smiles-Konto verfügst.
Ja

Achte darauf, deine speziellen Bedürfnisse bei der Buchung oder spätestens 48 Stunden vor dem Flug anzugeben. So können die Airlines die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, um sich optimal auf deine Anforderungen vorzubereiten, und sicherstellen, dass deine Reise reibungslos und entspannt verläuft. Vergiss außerdem nicht, dich darüber zu informieren, ob du für die Inanspruchnahme bestimmter Leistungen ein ärztliches Gutachten benötigst.

Hilfen und Vergünstigungen

Menschen mit Handicap haben in vielen Fällen Anspruch auf diverse Leistungen, die ihnen das Reisen erleichtern können. So bieten viele Flughäfen Behindertenservices an, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder anderen Beeinträchtigungen zu unterstützen. Zudem kannst du mit einem Schwerbehindertenausweis verschiedene Vorteile auf deinem Flug anfragen, wie vergünstigte oder kostenlose Sitzplatzreservierungen, vorrangiges Boarding oder spezielle Assistenzdienste. Die Konditionen können je nach Airline und Flughafen variieren, weshalb du dich im Voraus informieren solltest, ob dir durch den Besitz eines Behindertenausweises bestimmte Dienstleistungen oder Vergünstigungen zustehen. Damit kannst du nämlich nicht nur entspannter deine nächste Reise antreten, sondern unter Umständen sogar richtig Geld sparen!

Kann man mit Behindertenausweis günstiger fliegen?

Einige Fluggesellschaften bieten Passagieren mit einem Behindertenausweis zusätzliche Vorteile wie kostenfreie Sitzplatzreservierungen oder vergünstigte Gepäckgebühren an. Allerdings erhältst du bei den wenigsten Airlines ermäßigte Tarife auf dein Flugticket. Tatsächlich ist Turkish Airlines die einzige Fluggesellschaft, bei der du mit einem Schwerbehindertenausweis richtig sparen kannst. Und zwar 20 Prozent auf Inlandsflüge und 25 Prozent auf internationale Flüge! Gleiches gilt für deine Begleitperson, sofern dein Behindertenausweis über das Merkzeichen B verfügt, das dich zur Mitnahme einer Begleitperson berechtigt.

Um dieses Angebot in Anspruch nehmen zu können, musst du dir ein Miles&Smiles-Konto anlegen und eine Kopie der Vorder- und Rückseite deines Schwerbehindertenausweises einreichen. Die Bearbeitung dauert nach Aussage der Turkish Airlines-Mitarbeiter:innen ungefähr sieben Werktage. Im Anschluss kannst du die Buchung einfach über dein Konto ausführen. Bei Fragen und Hilfestellung steht dir der freundliche Kundenservice der Fluggesellschaft zur Verfügung.

Unserer Meinung nach ein absoluter Gamechanger, an dem sich andere Airlines gerne ein Beispiel nehmen können!

Kann man mit Schwerbehindertenausweis kostenlos fliegen?

Kostenloses Fliegen mit einem Schwerbehindertenausweis ist in der Regel nicht möglich. In Deutschland erhalten Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis zwar oft Vorteile im öffentlichen Nahverkehr, allerdings sind diese meist nicht auf Flugreisen übertragbar. Dennoch gibt es einige Airlines und Flughäfen, die spezielle Ermäßigungen oder Leistungen für Menschen mit Handicap anbieten. So kannst du etwa Flughafentransfers in Anspruch nehmen und von behindertengerechten Parkplätzen oder Valet Parking profitieren, um deine Ankunft am Flughafen so stressfrei wie möglich zu gestalten. Außerdem werden oft auch Vergünstigungen bei Sitzplatzreservierungen und dem Gepäck angeboten. In jedem Fall gilt, dass du dich vor Antritt deiner Reise über die entsprechenden Optionen informieren solltest, da die Angebote je nach Airline oder Flughafen variieren.

Hat man mit einem Schwerbehindertenausweis weitere Vorteile beim Fliegen?

Wie bereits erwähnt erhalten Fluggäste mit einem Schwerbehindertenausweis diverse Vorteile beim Fliegen, die dir deine Reise erheblich erleichtern können. Dazu zählen:

  • Priorität beim Boarding: Viele Airlines bieten Fluggästen mit einem Schwerbehindertenausweis vorrangiges Boarding an, sodass du vor den anderen Passagieren an Bord gehen und dich in Ruhe zu deinem Sitzplatz begeben kannst.
  • Kostenlose Sitzplatzreservierungen: Einige Airlines bieten für Passagiere mit einem Behindertenausweis kostenfreie Sitzplatzreservierungen an, besonders wenn spezielle Bedürfnisse bestehen, wie mehr Beinfreiheit oder der Zugang zur Bordtoilette.
  • Mobilitätshilfe: Bei der Buchung können spezielle Leistungen wie ein Rollstuhlservice oder eine Begleitassistenz am Flughafen kostenfrei hinzugefügt werden.
  • Vorrang bei der Sicherheitskontrolle: An vielen Flughäfen erhalten Fluggäste mit einem Schwerbehindertenausweis Vorrang an den Sicherheitskontrollen. Das bedeutet kürzere Wartezeiten und eine stressfreiere Abfertigung. Informiere das Flughafenpersonal über deinen Ausweis, um diesen Vorteil in Anspruch zu nehmen.
  • Zusätzliches Gepäck: Du hast bei einigen Airlines die Möglichkeit, zusätzliches Gepäck kostenfrei mitzunehmen. Dies gilt insbesondere für medizinische Ausrüstung oder Hilfsmittel, aber auch andere Gepäckstücke.
  • Kostenlose Mitnahme von Hilfsmitteln: Rollstühle, Gehstöcke, Sauerstoffflaschen und andere Hilfsmittel können kostenfrei mitgeführt werden.

Welche Vorteile du in Anspruch nehmen kannst, ist oft auch auf den Webseiten der entsprechenden Airlines und Flughäfen ersichtlich, weshalb wir für dich eine Liste mit den am höchsten frequentierten deutschen Flughäfen zusammengestellt haben:

Wie immer ist es wichtig, dass du dich frühzeitig über eventuelle Unterstützungsangebote informierst, um von diesen Gebrauch machen zu können. Die Anmeldung der benötigten Hilfeleistungen sollte idealerweise bereits bei der Flugbuchung oder spätestens 48 Stunden vor Abflug erfolgen. Zudem solltest du dir darüber im Klaren sein, dass sich diese Zusatzleistungen abhängig von der Airline oder dem Flughafen stark voneinander unterscheiden können.

Kann ich einen Gehstock ins Flugzeug mitnehmen?

Gehstöcke zählen wie Rollstühle oder orthopädische Hilfsmittel zu den Mobilitäts-hilfen, die bei den meisten Fluggesellschaften ohne Aufpreis in die Kabine mitgenommen werden können. In der Regel darf der Gehstock bis zum Sitzplatz mitgeführt und kann dann in den Gepäckfächern über den Sitzplätzen verstaut werden. Wichtig ist, dass der Gehstock keine gefährlichen Eigenschaften aufweist, wie scharfe Kanten oder Spitzen, die als Waffe eingestuft werden könnten. Informiere dich also vor Abflug bei deiner Fluggesellschaft, um sicherzustellen, dass dein Gehstock den geltenden Richtlinien entspricht.

Fliegen mit Behinderung und Begleitperson

Wenn du eine Behinderung hast und auf Unterstützung angewiesen bist, ist es oft hilfreich, eine Begleitperson mit auf deine Reise zu nehmen. Einige Fluggesellschaften ermöglichen es Menschen mit Handicap, einen Flug mit Begleitperson zu buchen, um sicherzustellen, dass beide Passagiere während des Flugs nebeneinander sitzen. Im folgenden Abschnitt erfährst du, welche Vorteile du und deine Begleitperson bei den verschiedenen Airlines erhalten, und ob es sogar möglich ist, deine Begleitperson kostenlos auf einen Flug mitzunehmen.

Wie viel kostet eine Begleitperson im Flugzeug und bei welcher Fluggesellschaft ist die Begleitperson kostenlos?

Obwohl die Europäische Union sich für die kostenlose – oder zumindest ermäßigte – Mitnahme von Begleitpersonen ausspricht, hängen die Kosten für eine Begleitperson von der jeweiligen Fluggesellschaft ab. Leider bieten die wenigsten Airlines Ermäßigungen oder kostenlose Flüge für Begleitpersonen von Menschen mit Behinderung an. Viele Fluggesellschaften betrachten die Begleitperson als regulären Passagier und berechnen daher den vollen Ticketpreis.

Airline Ermäßigungen für Begleitpersonen
British Airways Keine Ermäßigungen für Begleitpersonen.
Condor Keine Ermäßigungen für Begleitpersonen.
Emirates Keine Ermäßigungen für Begleitpersonen.
Etihad Airways Keine Ermäßigungen für Begleitpersonen.
Eurowings Kostenfreie Sitzplatzbuchung von/nach Italien.
Lufthansa Keine Ermäßigungen für Begleitpersonen.
Turkish Airlines Ermäßigung von 20 Prozent auf Inlandsflüge und 25 Prozent auf internationale Flüge.
  • Voraussetzung: Schwerbehindertenausweis und Miles&Smiles-Konto.

Turkish Airlines ist eine der wenigen Fluggesellschaften, die eine Ermäßigung für Begleitpersonen von Passagieren mit eingeschränkter Mobilität anbietet. Bei Turkish Airlines kann die Begleitperson zu einem reduzierten Tarif fliegen, was es für Reisende mit besonderen Bedürfnissen einfacher macht, Unterstützung zu erhalten. Im Gegensatz dazu bieten Lufthansa und Eurowings zum Beispiel keine ermäßigte oder kostenlose Beförderung für Begleitpersonen an, auch wenn du über einen Schwerbehindertenausweis verfügst.

Da sich diese Bestimmungen jederzeit ändern können, solltest du dich vor deiner Buchung direkt mit der jeweiligen Airline in Verbindung setzen, um herauszufinden, ob eine Ermäßigung für die Begleitperson möglich ist.

Wie melde ich einen Assistenzbedarf für Menschen mit Behinderung bei einer Fluggesellschaft an?

Falls du einen Betreuungsservice in Anspruch nehmen möchtest, solltest du den Bedarf so früh wie möglich bekannt geben. Die meisten Airlines empfehlen, den Assistenzservice spätestens 48 Stunden vor dem Abflug anzumelden, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen werden können.

Grundsätzlich gilt, dass du deinen Assistenzbedarf problemlos online anmelden kannst. Hierfür musst du in der Regel die Website der Airline aufrufen, um deine Buchung bearbeiten zu können. Falls du Schwierigkeiten haben solltest, den entsprechenden Menüpunkt zu finden oder deine Airline diese Option online nicht anbietet, kannst du die Fluggesellschaft auch einfach telefonisch kontaktieren. Halte in diesem Fall einfach deine Buchungsnummer bereit.

Melde dich am Tag deines Fluges frühzeitig am Check-in-Schalter oder bei den speziellen Serviceschaltern der Airline, um deinen Assistenzbedarf noch einmal zu bestätigen. Das Flughafenpersonal wird dir beim Check-in, beim Boarding und bei der Ankunft helfen.

Vergiss nicht, dass jede Fluggesellschaft ihre eigenen Verfahren und Richtlinien hat, daher ist es ratsam, sich im Voraus auf der Website der jeweiligen Airline über die genauen Schritte zu informieren. So stellst du sicher, dass du die notwendige Unterstützung erhältst – sei es beim Weg zum Gate, beim Ein- und Aussteigen oder während eines Zwischenstopps.

Wie kann ich einen Behindertenservice am Flughafen beantragen?

Der Behindertenservice am Flughafen kann meist direkt bei der Buchung oder nachträglich über die Website des Flughafens oder der Airline beantragt werden. Alternativ kannst du auch den Check-in-Schalter oder das Informationsterminal am Flughafen aufsuchen, um den Service anzufordern. In diesem Fall läufst du jedoch Gefahr, dass die Erbringung der Leistung nicht garantiert werden kann. Daher ist auch hier eine frühzeitige Anmeldung entscheidend, wenn du dir unnötigen Stress sparen möchtest.

Weitere Informationen findest du auf der Webseite des jeweiligen Flughafens:

Fliegen mit Begleithunden

Eine Flugreise mit einem Begleithund erfordert viel Organisation. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Bedingungen, die je nach Fluggesellschaft stark variieren können. Überdies hat jedes Land seine eigenen Einreisebestimmungen. So unterliegt die Mitnahme von Begleithunden oftmals speziellen Vorschriften, insbesondere bei Flügen von oder nach bestimmten Ländern wie den USA, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In diesen Fällen sind oft zusätzliche Dokumente oder Gesundheitsnachweise erforderlich. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Voraussetzungen einiger Fluggesellschaften für die Mitnahme eines Begleithundes zusammen, damit du dir einen ersten Überblick verschaffen kannst.

Airline Anmeldung Bedingungen für die Beförderung Transport in der Kabine
Aegean via AEGEAN Call Center
mindestens 48 Stunden vor Abflug
  • Bei zwei Begleithunden muss einer im Frachtraum in einer Transportbox transportiert werden
  • Geltende Einreisebestimmungen und Gesundheitsanforderungen des Ziellandes müssen beachtet werden
  • Zertifizierung durch eine entsprechende Organisation
  • Der Hund muss zwischen die Füße passen
  • Der Hund darf keine Gefahr darstellen
  • Der Hund darf nicht in der Kabine herumlaufen
Air France
  • Flüge aus Frankreich/Übersee: [email protected]
  • Flüge aus anderen Ländern: über den Betreuungsdienst deines Landes
  • mindestens 48 Stunden – 96 Stunden bei Flügen von/zu dem Vereinigten Königreich – vor Abflug
  • Ausbildungszertifikat
  • Heimtierausweis mit Rasse, Gewicht und Größe
  • Besondere Regelungen bei Flügen in die bzw. aus den USA
  • Der Hund muss gesund sein
  • Der Hund muss ein Geschirr tragen und angeleint sein
  • Der Hund darf keine Gänge oder Sitze blockieren
Air Serbia Anmeldung erfolgt bei der Buchung
Art und Gewicht des Hundes muss angegeben werden
  • Vorlage des Ausbildungsnachweises beim Check-in
  • Einreisedokumente und Impfbescheinigungen
  • Kein Transport auf Flügen von bzw. nach Großbritannien
  • Der Hund muss einen Maulkorb tragen
  • Der Hund muss zwischen den Füßen liegen
  • Der Hund darf nicht auf dem Sitzplatz sitzen
  • Der Hund darf kein aggressives Verhalten aufweisen
British Airways
  • Bei Flügen ins Vereinigte Königreich: Vorabgenehmigung der britischen Empfangsstelle für Tiere (Animal Reception Centre) erforderlich
  • Hunde ohne Vorabgenehmigung dürfen ihren Flug ins Vereinigte Königreich nicht antreten
  • Mindestens 72 Stunden vor Abflug
  • Anforderungen des Flugreiseprogramms für Haustiere (Pet Travel Scheme) müssen erfüllt werden
  • Vorlage des Ausbildungsnachweises einer anerkannten Organisation
  • Vorabgenehmigung (bei Flügen ins Vereinigte Königreich)
  • Sämtliche Originaldokumente über Impfungen, Behandlungen und Tests, die du für die Einreise in dein Zielland benötigst
  • Der Hund muss ein Verhaltenstraining absolviert haben und ein entsprechendes Verhalten zeigen
  • Der Hund muss jederzeit unter deiner Kontrolle sein
  • Der Hund darf keine Gänge oder Sitze blockieren
Emirates Mindestens 48 Stunden vor Abflug
Hinweis: Auf Flügen nach und von Dubai darf dein Hund nur als aufgegebenes Gepäck mitfliegen!
  • Nachweis von Impfungen, Mikrochip, Heimtierausweis
  • Einfuhrgenehmigungen (je nach Landesbestimmungen)
  • Vorlage einer ärztlichen Erklärung (nicht älter als ein Jahr)
  • Der Hund muss bequem reisen können
  • Der Hund darf keine Gänge oder Notausgänge blockieren
  • Der Hund darf keinen Sitzplatz einnehmen
Eurowings
  • Größe, Alter und Rasse des Hundes muss angegeben werden
  • Mindestens 72 Stunden vor Abflug per Mail
  • Schicke folgendes Formular an den Kundenservice, um deinen Hund anzumelden
  • Ausbildungszertifikat einer anerkannten Trainingseinrichtung für Assistenzhunde
  • Schriftliche Bestätigung von dir, dass dein Hund die entsprechenden Voraussetzungen für die Reise erfüllt
  • Nachweise für erforderliche tierärztliche Untersuchungen oder Behandlungen (z. B. Impfungen, Mikrochipping)
  • Amtliche und tierärztliche Unterlagen (z. B. Heimtierpass)
  • Buchungsbestätigung, auf der die Mitnahme deines Hundes vermerkt ist
  • Dein Hund muss dir gehorchen und sich in einer öffentlichen Umgebung angemessen benehmen
  • Dein Hund muss mindestens vier Monate alt sein
  • Dein Hund darf sich nicht in der Kabine oder am Flugsteig erleichtern
  • Dein Hund muss vor deinem Sitz Platz nehmen
  • Dein Hund muss mit einer Leine an deinem Sicherheitsgurt befestigt sein (und du musst einen Maulkorb mitführen)
  • Dein Hund darf keinen regulären Sitzplatz belegen
Finnair
  • Anmeldung kann über das Formular für besondere Unterstützung oder den Kundenservice der Airline erfolgen
  • Größe, Rasse etc. des Hundes muss angegeben werden
  • Mindestens 48 Stunden vor Abflug
  • Status der Anfrage zur Mitnahme eines Assistenzhundes kann unter Buchung verwalten nachverfolgt werden
  • Dein Hund muss sich vor deinem Sitzplatz aufhalten
  • Der Hund sollte bei leuchtendem Anschnallzeichen unter dem Sitzplatz vor dir liegen
  • Dein Hund sollte an das Reisen gewöhnt sein
  • Der Hund sollte ein entsprechendes Geschirr tragen, um ihn als Begleithund erkenntlich zu machen
Turkish Airlines
  • Ausbildungsnachweis, Impfpass, Heimtierausweis sowie andere Dokumente, die für das entsprechende Zielland erforderlich sind
  • Schriftliche Bestätigung, dass sich der Hund während des Fluges nicht erleichtern muss bzw. in diesem Fall keine gesundheitlichen Probleme verursacht werden
  • Dein Hund darf sich während des Fluges nicht erleichtern (schriftliche Bestätigung erforderlich)
  • Dein Hund muss eine Identifikationsweste oder ein -halsband tragen
  • Dein Hund muss mit seiner Leine während des gesamten Fluges an deinem Gürtel befestigt sein
  • Dein Hund muss vor deinen Füßen sitzen
  • Dein Hund darf keinen Sitzplatz einnehmen
  • Dein Hund muss einen Maulkorb tragen, falls er übermäßig bellt, die Zähne fletscht etc.

Welche Möglichkeiten gibt es für eine Flugreise mit Rollstuhl?

Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, gibt es spezielle Regelungen und Dienstleistungen, um eine barrierefreie und komfortable Reise zu gewährleisten. Die meisten Fluggesellschaften bieten spezielle Mobilitätsdienste für Rollstuhlfahrer:innen an, darunter die Bereitstellung eines Rollstuhls am Flughafen bzw. an Bord, Hilfe beim Einsteigen ins Flugzeug sowie spezielle Sitzplatzreservierungen.

In der Regel darfst du aber auch deinen eigenen Rollstuhl mitnehmen – und zwar kostenlos. Dafür musst du deinen Rollstuhl im Voraus (bei den meisten Airlines spätestens 48 Stunden vor Abflug) anmelden. Dies gilt sowohl für manuelle als auch batteriebetriebene Rollstühle, wobei letztere besonderen Vorschriften unterliegen, die abhängig von der jeweiligen Batterieart (Lithium, Trocken-, Nasszellenbatterien) sind. Denn während manuelle Rollstühle meistens problemlos transportiert und bei Landung wieder bereitgestellt werden können, erfordern Elektrorollstühle spezielle Maßnahmen, da sie mehr Gewicht haben und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für die Batterien notwendig sind. Die meisten Fluggesellschaften erlauben die Mitnahme von Elektrorollstühlen, solange bestimmte Anforderungen erfüllt sind (z. B. die sichere Trennung der Batterie, die Art der Batterie, Kurzschlusssicherung etc.). Daher ist es ratsam, deine Fluggesellschaft frühzeitig über deine Absicht zu informieren und alle erforderlichen Details über deinen Rollstuhl zu übermitteln, um sicherzustellen, dass er sicher transportiert werden kann.

Was kostet ein Rollstuhl im Flugzeug?

Für die Mitnahme deines Rollstuhls entstehen dir in der Regel keine zusätzlichen Kosten, da Airlines dazu verpflichtet sind, medizinische Hilfsmittel wie Rollstühle kostenlos zu befördern, sofern sie rechtzeitig angemeldet wurden. Dies gilt für manuelle wie auch batteriebetriebene Rollstühle, wobei die Fluggesellschaft den Transport von Elektrorollstühlen verweigern darf, wenn diese nicht sicher transportiert oder verladen werden können.

Gibt es am Flughafen eine Gebühr für einen Rollstuhl?

Nein, für die Nutzung eines Rollstuhls am Flughafen entstehen keine zusätzlichen Gebühren. Flughäfen bieten den Leihservice kostenfrei an, um Passagieren mit eingeschränkter Mobilität zu helfen, sich fortzubewegen. Dies umfasst die Unterstützung durch das Flughafenpersonal, das dich vom Check-in bis zu deinem Sitzplatz im Flugzeug begleitet. Der Rollstuhlservice kann sowohl direkt nach der Flugbuchung als auch am Gate angefragt werden. Um jedoch auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, deinen Bedarf im Voraus zu melden, um dir bestätigen zu lassen, dass der benötigte Rollstuhlservice für deine Reise bereitsteht.

Wie gelangt man vom Rollstuhl in den Flugzeugsitz?

Passagiere, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, um auf ihren Sitzplatz zu gelangen, werden am Gate von dem Flughafenpersonal unterstützt. Dafür wirst du beim Einsteigen in einen schmalen Bordrollstuhl umgesetzt, der speziell dafür konzipiert wurde, in den engen Gängen des Flugzeugs manövriert zu werden. Das Kabinenpersonal hilft dir dann dabei, dich sicher auf deinen gebuchten Sitzplatz zu setzen. Das Ausmaß der Unterstützungsmaßnahmen hängt von deinem Mobilitätsgrad ab. Falls du also zusätzliche Hilfe beim Ein- und Aussteigen benötigst, gib dies vor deinem Abflug an, damit das Bodenpersonal und die Flugbegleiter:innen für deinen Flug vorbereitet sind.

Wo sitzt ein Rollstuhlfahrer im Flugzeug?

Rollstuhlfahrer sitzen oft in der Nähe der Flugzeugtür oder der Bordtoilette, um ihnen den Zugang zu erleichtern. In der Regel wird ein Sitzplatz am Gang bevorzugt, damit das Umsetzen vom Bordrollstuhl so bequem wie möglich erfolgen kann. Manche Sitzplätze bieten auch mehr Beinfreiheit und können bei Bedarf bei der Buchung reserviert werden. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Rollstuhlfahrer:innen dürfen aufgrund der Sicherheitsbestimmungen keinen Platz am Notausgang einnehmen.

Ist ein eigener Rollstuhl im Flug erlaubt?

Wenn es sich um einen manuellen Rollstuhl handelt, gestatten viele Fluggesellschaften es dir, ihn mit in die Kabine zu nehmen. Dies gilt, sofern ausreichend Stauraum vorhanden ist und dein Rollstuhl ein bestimmtes Gewicht und eine bestimmte Größe nicht überschreitet. Ist dies nicht der Fall, kann die Airline deinen Rollstuhl ohne Aufpreis als aufgegebenes Gepäck befördern. Elektrorollstühle müssen jedoch immer eingecheckt und können nicht in der Kabine transportiert werden. Da jede Airline ihre eigenen Bestimmungen hat, solltest du dich im Voraus darüber informieren, wie deine Fluggesellschaft die Mitnahme von Rollstühlen handhabt.

Wie gehen Rollstuhlfahrer im Flugzeug auf Toilette?

Als Rollstuhlfahrer steht dir in vielen Flugzeugen ein spezieller Bordrollstuhl zur Verfügung, mit dem du zur Toilette gebracht werden kannst. Wende dich daher direkt an das Kabinenpersonal, um sie darüber zu informieren, sobald du die Bordtoilette aufsuchen musst, um Unterstützung zu erhalten. Ferner verfügen einige moderne Langstreckenflugzeuge über barrierefreie Toiletten mit zusätzlichen Haltegriffen.

Das Benutzen der Bordtoilette kann dennoch eine große Herausforderung für Rollstuhlfahrer darstellen, da die Toiletten im Flugzeug oft enorm eng sind, was Rollstuhlfahrern die Nutzung sehr schwierig macht. Informiere dich daher vor Antritt deines Fluges über die etwaigen Unterstützungsmaßnahmen, die von der Airline in solchen Fällen angeboten werden, damit du während des Fluges nicht mit einer unangenehmen Situation konfrontiert wirst.

Kann ich meinen Elektrorollstuhl in Großbritannien im Flugzeug mitnehmen?

Ja, du kannst deinen Elektrorollstuhl auch auf Flügen nach Großbritannien mitnehmen. Allerdings müssen – wie in anderen Ländern auch – bestimmte Anforderungen erfüllt werden, insbesondere in Bezug auf die Batterien des Rollstuhls. Du musst der Airline vorab bestimmte Informationen zu deinem Rollstuhl mitteilen, darunter Typ, Abmessungen, Gewicht und Batterieart. Abhängig von der Batterieart gibt es unterschiedliche Vorschriften, die du befolgen musst, damit die Fluggesellschaft deinen Rollstuhl transportiert. Bei Nichtbeachtung der geltenden Regelungen kann die Airline die Beförderung deines Rollstuhls verweigern.

Flugreisen mit Rollator

Ähnlich wie bei einem manuellen Rollstuhl kannst du deinen Rollator auf Flugreisen problemlos mitnehmen. Viele Fluggesellschaften erlauben in der Regel den kostenlosen Transport von bis zu zwei Gehhilfen, darunter Rollatoren, Krücken und handbetriebene Rollstühle. Dabei stehen dir gleich mehrere Optionen zur Verfügung:

In der Kabine

Falls dein Rollator faltbar ist und den Handgepäckanforderungen der entsprechenden Airline entspricht, kannst du ihn in die Kabine mitnehmen. Allerdings gibt es nur begrenzten Platz für Mobilitätshilfen, sodass eine frühzeitige Anmeldung empfohlen wird. Falls der Stauraum in der Kabine ausgeschöpft ist, kannst du deinen Rollator beim Check-in als Aufgabegepäck abgeben, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Im Frachtraum

Wenn dein Rollator die Gewichts- oder Größenanforderungen für Handgepäck übersteigt oder in der Kabine kein Platz mehr ist, wird deine Gehhilfe im Frachtraum transportiert. Bei kleineren Flugzeugen, wie einer Embraer, schreiben manche Airlines spezielle Beschränkungen in Bezug auf Abmessungen und Gewicht vor. Es ist daher wichtig, dich über die Bestimmungen deiner Airline zu informieren und deinen Rollator frühzeitig anzumelden. So stellst du sicher, dass am Check-in ein Rollstuhl für dich zur Verfügung steht, mit dem du von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin durch die Sicherheitskontrollen und anschließend zum Gate gebracht wirst. Dein Rollator wird dir dann entweder nach der Landung direkt am Flugzeug übergeben oder wartet bei der Gepäckausgabe auf dich.

Bis zum Flugsteig

Alternativ kannst du deinen Rollator auch bis zum Flugsteig bei dir behalten, sofern du das bei der Buchung angegeben hast. In diesem Fall wird der Rollator erst beim Einsteigen ins Flugzeug in den Frachtraum verladen und steht dir in der Regel nach der Landung wieder zur Verfügung. Sollte dies nicht möglich sein, kannst du einen Rollstuhl nutzen, der vom Flughafen gestellt wird, um bequem zur Gepäckausgabe zu gelangen.

Fliegen mit Seh- oder Hörbehinderungen

Viele Fluggesellschaften bieten spezielle Services für Passagiere mit Seh- oder Hörbehinderungen an. Diese Dienstleistungen reichen von einer persönlichen Sicherheitseinweisung bis zur separaten Übermittlung wichtiger Informationen, wie bei Verspätungen. Während blinde und sehbehinderte Passagiere etwa Unterstützung bei der Orientierung am Flughafen und im Flugzeug erhalten und einen Blindenhund mitnehmen dürfen, werden Passagieren mit einer Hörbehinderung an Bord Filme mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen angeboten.

Es ist wichtig zu beachten, dass Passagiere mit einer Seh- oder Hörbehinderung in der Regel keine Begleitperson benötigen, solange sie in der Lage sind, den Anweisungen des Flugpersonals selbstständig zu folgen. Dies gilt nicht für Fluggäste, bei denen eine kombinierte Seh- und Hörbehinderung besteht. In diesem Fall wird die Mitreise einer Begleitperson erforderlich, um den reibungslosen Ablauf der Reise zu gewährleisten. Wende dich an deine Fluggesellschaft, um dich zu vergewissern, wann eine Begleitperson mitreisen muss. Die nachfolgende Tabelle von Turkish Airlines dient als erste Orientierung darüber, wann eine Begleitperson erforderlich ist.

Situation Begleitperson erforderlich? Weitere Anforderungen
Passagier mit einer Erkrankung, der sich eigenständig um die persönlichen Bedürfnisse kümmern kann Nein Vorlage eines Attests, das nicht älter als 10 Tage sein darf
Passagier mit einer körperlichen Behinderung, der in der Lage ist, sich um seine persönlichen Bedürfnisse zu kümmern Nein
Passagier mit einer Seh- oder Hörbehinderung Nein
Passagier mit einer Seh- und Hörbehinderung Ja
Passagier mit einer geistigen Behinderung Ja Alle Reisedokumente müssen von der Begleitperson mitgeführt werden.
Passagier mit einem Beinbruch oder im Rollstuhl Nein

Fliegen mit Atemwegsbeschwerden

Passagiere mit akuten Atemwegsbeschwerden müssen vor einer Flugreise besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Aufgrund internationaler Flugbestimmungen können Passagiere, die an bestimmten Krankheiten leiden – etwa schweren Atemwegsinfektionen –, in einigen Fällen nicht an Bord gelassen werden. Um sicherzugehen, dass eine Flugreise möglich ist, wird von Patient:innen ein ärztliches Gutachten benötigt, das nicht älter als 10 Tage sein darf und bestätigt, dass eine Flugreise keine Risiken birgt und du keine ansteckenden Krankheiten hast. So kann gewährleistet werden, dass die Flugreise für alle Fluggäste sicher verläuft.

Wenn du an chronischen Atemwegsbeschwerden leidest und während des Flugs auf Geräte wie Sauerstoffflaschen oder CPAP-Geräte angewiesen bist, musst du dies unbedingt im Voraus bei der Airline melden. Es gibt spezielle Regelungen für den Transport und die Nutzung dieser Geräte an Bord.

Flugreisen für Personen mit geistiger Behinderung

Für Passagiere mit geistigen Behinderungen bieten viele Fluggesellschaften Unterstützung an, um die Reise so sicher und komfortabel wie möglich zu gestalten. Fluggäste, die unter einer leichten geistigen Beeinträchtigung leiden und in der Lage sind, den Sicherheitsanweisungen des Boden- und Kabinenpersonals zu folgen, dürfen in der Regel allein reisen. Bei schwereren Einschränkungen oder Erkrankungen wie Alzheimer ist jedoch oft die Begleitung einer Betreuungsperson notwendig, um sicherzustellen, dass der Fluggast in stressigen Situationen richtig handelt und keine Gefahr für sich oder andere darstellt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Fluggäste bei Sicherheitsanweisungen nicht kommunizieren können und nicht in der Lage sind, diese zu verstehen und zu befolgen. Deswegen verlangen viele Fluggesellschaften, dass eine Begleitperson mitreist, die in Notfällen oder bei Turbulenzen eingreifen kann.

Du solltest dir vor der Reise ein Bild davon machen, ob du in der Lage bist, grundlegende Aufgaben an Bord ohne fremde Hilfe zu bewältigen und somit selbstständig zu fliegen. Dazu gehört, dass du selbstständig essen und trinken kannst, dass du dich von deinem Sitz in den Bordrollstuhl und auf die Toilette bewegen kannst, dass du dich selbstständig anschnallen und du bei Bedarf deine Sauerstoffmaske und Schwimmweste anlegen kannst. Wenn du dich entscheidest, dass dies nicht der Fall ist, benötigst du eine Begleitperson, die dir hilft und während der gesamten Reise anwesend ist.

Fliegen mit Implantaten oder Prothesen

Das Fliegen mit Implantaten oder Prothesen ist in der Regel problemlos möglich. Bei Sicherheitskontrollen kann es jedoch notwendig sein, diese zu melden und gegebenenfalls ein ärztliches Gutachten vorzulegen. Ausführliche Informationen zu diesem Thema sowie hilfreiche Flugtipps findest du hier.

Unser Fazit …

Um mit einer Behinderung zu fliegen, ist eine sorgfältige Planung entscheidend. Es ist ratsam, Mobilitätshilfen und Begleitdienste frühzeitig anzumelden, damit die Airline die nötigen Maßnahmen für deinen Flug treffen kann. Eine gute Vorbereitung und klare Kommunikation der eigenen Bedürfnisse mit der Fluggesellschaft stellen sicher, dass du die Hilfe erhältst, die du benötigst, um deine Reise sorgenfrei antreten zu können. So vermeidest du Stress und bist auf alle Eventualitäten vorbereitet.



Autor Niklas Fleps

Veröffentlicht von:

Ich lebe nach dem Prinzip: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht. Mein Lieblingsreiseziel: New York.